Die Erkrankungen der Atemwege sind auf dem Vormarsch

Die Erkrankungen der Atemwege sind auf dem Vormarsch

Zahlreiche schmerzhafte Atemwegserkrankungen beeinträchtigen unsere Gesundheit und gehören heutzutage ebenso zu den Volkskrankheiten wie Diabetes Mellitus, Krebs oder die Krankheiten des Herz Kreislauf Systems. Ob Infektionen, Asthma oder Lungenkrebs, die Erkrankungen an den Atmungsorganen können sehr vielfältig sein und haben die unterschiedlichsten Ursachen. Alle Erkrankungen der Atemwege sollten möglichst früh diagnostiziert werden, wobei immer auch die Mithilfe der Patienten wichtig ist, da sich diese Krankheiten im Frühstadium oft sehr gut bekämpfen und heilen lassen.

Geht es um eine Diagnose von Infektionen der Atmungsorgane gilt es für den Arzt, zunächst möglichst den Erreger zu identifizieren. Nach Angaben des Bundesverbandes der Pneumologen kommt es aber oft vor, dass dies in der gebotenen Eile nicht möglich ist. Dann ist es bereits hilfreich, mit Hilfe der Symptome Hinweise zu sammeln, ob es sich um Viren oder um Bakterien handelt. Gelblich oder grün verfärbter Bronchialschleim (Sputum) kann als Hinweis auf eine bakterielle Infektion gewertet werden. Im Zweifel kann der Bronchialschleim bakteriologisch untersucht werden. Dann kann der Erreger identifiziert und eventuelle Resistenzbildungen gegen Antibiotika können herausgefunden werden. Bei den Untersuchungsmethoden im Falle einer Atemwegsinfektion spielt das Röntgen der Lunge eine wichtige Rolle, vor allem, weil manche Lungenentzündungen sich nicht durch ärztliche Untersuchung und Abhören der Lunge feststellen lassen.

Spezielle Blutuntersuchungen stützen und ermöglichen die Diagnose. Auch sind eine Lungenfunktionsprüfung und die Bestimmung des Blutsauerstoffgehaltes wichtige Bausteine in der Diagnostik und zur Verlaufskontrolle. Bei Bakterien kann eine Therapie mit Antibiotika in Erwägung gezogen werden. Bei Viren wirken Antibiotika dagegen nicht. Zu den wichtigsten und wirksamsten Vorbeugemaßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen, gehören Impfungen. Dies gilt auch bei der Vorbeugung von Erkrankungen der Atemwege. Während man sich gegen die üblichen grippalen Infekte nicht durch Impfungen schützen kann, hilft die Impfung bei der Bekämpfung der echten Grippe (Influenza). Mediziner weisen allerdings darauf hin, dass durch Impfen die Ansteckung mit gefährlichen Grippeviren nicht vollständig vermieden werden kann: Doch wer geimpft ist, kann mit einem deutlich weniger schwerwiegenden Verlauf der Erkrankung rechnen.

Impfungen können auch im Fall von Pneumokokkeninfektionen helfen. Diese Bakterienart sind die Verursacher der Lungenentzündung (Pneumonie). Eine Impfung gegen Pneumokokken mit dem derzeit verfügbaren Serum kann das Ausbrechen der Infektion zwar nicht verhindern, wohl aber zu einem hohen Prozentsatz das Auftreten schwerwiegender Komplikationen. Experten empfehlen diesen Schutz allen Patienten mit chronischen Herz, Kreislauf und Lungenerkrankungen, insbesondere nach dem 65ten Lebensjahr. Auch Patienten mit gestörtem bzw. geschwächtem Abwehrsystem wird zur Pneumokokkenimpfung geraten. Liegt eine Erkrankung der Lunge bzw. der Atemwege vor, gibt es unterschiedliche Behandlungsmethoden, die sich nach der Art der Erkrankung richten. Lautet etwa die Diagnose Chronische Bronchitis, so hat die Behandlung der Atmungsorgane vor allem zum Ziel, die Atemwegseinengung zu bessern sowie Husten und Auswurf zu lindern oder die Überblähung der Lunge zu vermindern und den Sauerstoffgehalt des Blutes zu verbessern.

Atemwegserkrankungen müssen immer frühzeitig diagnostiziert und therapiert werden!

Auf diese Weise gelingt es dem Lungenarzt, die Belastbarkeit des Patienten wieder zu steigern und seine körperliche Lebensqualität zu verbessern. Bei der Therapie der chronischen Bronchitis erstellt der Arzt einen Behandlungsplan, der Vorbeugung (Prävention), medikamentöse und physikalische Therapie sowie die Schulung des Patienten beinhaltet. Der Kranke soll aktiv an der Bewältigung seiner Beschwerden beteiligt werden. In der Prävention spielt die Rauchentwöhnung eine ganz wichtige und entscheidende Rolle. Nach Angaben des Bundesverbandes der Pneumologen ist eine medikamentöse Behandlung bei der chronischen Bronchitis solange nicht erforderlich, wie sich noch keine Verengungen der Bronchien zeigen. Husten und Auswurf bessern sich beim Patienten nach Ausschaltung der von außen wirkenden (exogenen) Schädigungsfaktoren, insbesondere nachdem der Patient das Zigarettenrauchen eingestellt hat.

Die Luftnot von Patienten mit obstruktiver Bronchitis kann durch Beta II Sympathomimetika, Anticholinergika und Theophyllin günstig beeinflusst werden. Die Inhalation von Beta II Sympathomimetika als Dosier Aerosol oder Pulver ist die Grundtherapie bei Atemnot. Zeigt sich nur ungenügende Besserung der chronisch obstruktiven Bronchitis durch die genannten Arzneien, kann als weiteres Medikament Theophyllin eingesetzt werden. Führen alle bisher erwähnten Mittel nicht zu einer deutlichen Verminderung der Beschwerden, vor allem der Luftnot, wird der Arzt auch den Einsatz von cortisonähnlichen Substanzen und Glukokortikoiden Hormone erwägen. Glukokortikoiden Hormone erhöhen den Blutzuckerspiegel und den Glykogengehalt der Leber. Nutzen und Risiken einer Langzeittherapie mit diesen Hormonen, sowohl in Tabletten als auch in Inhalationsform, müssen sorgfältig abgewogen werden, zumal dazu derzeit noch wissenschaftliche Studien laufen.

Deutet eitriger Auswurf auf eine bakterielle Infektion, empfehlen sich Antibiotika. Die Behandlungsdauer beträgt etwa fünf bis zehn Tage. Physiotherapeutische Maßnahmen zur Unterstützung des Sekretabflusses können bei Patienten mit fortgeschrittener Bronchitis und deutlich erhöhten Schleimmengen die medikamentöse Behandlung unterstützen. Dazu gehören eine intensive Atemtherapie, eine optimale Hustentechnik sowie zuweilen auch eine Überdruckinhalationstherapie. Eine Erkrankung, unter der immer mehr Menschen leiden ist Asthma. Besonders bei Kindern und Jugendlichen ist die Zahl der Allergiefälle bzw. Asthmafälle dramatisch gestiegen. Dabei ist Asthma kein unumgängliches Schicksal. Bei einer frühen Diagnose und der richtigen Behandlung kann die Entwicklung der Krankheit aufgehalten und vermieden werden. Ein erstes Anzeichen für Asthma ist die bronchiale Hyperreagibilität (BHR). Dabei handelt es sich um eine überempfindliche Reaktion der Bronchien auf bestimmte Reize wie kalte Luft, Zigarettenrauch oder Allergene.

Durch einen inhalativen Provokationstest kann der Lungenfacharzt die Empfindlichkeit der bronchialen Schleimhaut messen. Eine BHR ist Anzeichen für eine vorliegende Entzündung der Bronchien, die zur einer dauerhaften Schädigung und somit chronischem Asthma führen kann, warnt der Pneumologen Verband. Daher kann eine BHR, die nicht Folge eines Virusinfektes ist, eine Vorstufe von Asthma sein. Ein Lungenfunktionstest gibt dann weitere Hinweise, ob eine Erkrankung vorliegt, so der Verband. Eine Hyposensibilisierung und eine frühzeitige Behandlung mit entzündungshemmenden niedrig dosierten inhalativen Steroiden schützt vor der Entstehung oder Verschlimmerung eines leichten Asthmas. Jüngste wissenschaftliche Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass eine bronchienerweiternde und entzündungshemmende Kombinationstherapie auch zu Beginn der Erkrankung die Symptome unter Kontrolle bringen kann …

Atemwegserkrankungen © Ia64 & Tobilander (Fotolia)

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