Bei schmerzhafter Augengrippe helfen keine Medikamente

Bei schmerzhafter Augengrippe helfen keine Medikamente

Die Augengrippe ist die im Volksmund übliche Bezeichnung für eine ansteckende Augeninfektion, innerhalb derer Infizierte über geschwollene sowie rote Augen und unangenehme Schmerzen im Augenbereich klagen. Was Infizierte volkstümlich meist als Augengrippe bezeichnen, benennen Augenärzte in der Patientenakte der Betroffenen fachmänisch Keratoconjunctivitis Epidemica oder KCE. Hervorgerufen wird diese Keratoconjunctivitis durch einen hartnäckigen Virenstamm, welcher neben der Augenentzündung auch für eine Vielzahl anderer unangenehmer Infektionskrankheiten verantwortlich ist …

Die Augengrippe ist eine durch Adenoviren (Virenstamm) verursachte Augeninfektion, welche eine schmerz- hafte Entzündung der Augen zur Folge hat. Ausgelöst wird die Infektion durch sogenannte APC Viren, welche als Virenstamm besonders aggressiv sind. Die von einer Augengrippe betroffenen Patienten leiden über mehrere Wochen unter einem starken Fremdgefühl in den Augen, das mit einer verminderten Sicht einhergeht. Innerhalb der Krankheit jucken, brennen oder tränen die Augen den gesamten Tag lang und über Nacht verkleben die Augen so sehr, das Infizierte die Augen morgens nur mit Mühe öffnen können. Diese Symptome verschwinden in aller Regel aber nach einer oder zwei Wochen wieder, ähnlich bzw. etwas länger als bei einer normalen Grippeinfektion. Zudem haben betroffenen Patienten auch ein allgemeines Krankheitsgefühl und gegenüber Licht nimmt die Empfindlichkeit sehr stark zu. Manchmal kommt es auch vor, dass Betroffene noch monatelang nach der viralen Infektion starke Hornhauttrübungen und damit eine eingeschränkte Sehfähigkeiten haben.

Die extrem gefährliche Augengrippe ist sehr ansteckend und kann sich wie eine üble Epidemie ausbreiten, deshalb kann der Erreger dieser viralen Infektionskrankheit leicht auf gesunde andere Personen, insbesondere auf Familienangehörige, Freunde, Verwandte oder Bekannte übertragen werden. Schon eine Woche nach dem ersten Virenkontakt kommt es dann zum abrupten Beginn der Symptome an einem Auge. Besonders tückisch an der Augengrippe ist, dass die schmerzhafte Infektionskrankheit sehr leicht von einem auf das andere Auge überspringt, meist schon zwei oder drei Tage nach dem Ausbruch der ersten Symptome. Danach wird die Krankheit von Mensch zu Menschen übertragen oder über Gegenstände, welche mit dem Virus behaftet sind. Die Übertragung der viralen Augenentzündung erfolgt dabei über infektiöse Sekrete, beispielsweise über die Tränenflüssigkeit. Über den gesamten Krankheitsverlauf hinweg reiben sich infizierte Menschen, wegen dem sehr unangenehmen Jucken sowie Brennen und Tränen, mit den Fingern die brennenden Augen.

Die Adenoviren der Keratoconjunctivitis Epidemica können üble Epidemien auslösen

Da in der Tränenflüssigkeit von Infizierten unzählige Adenoviren sitzen, welche dann über die benutzten Finger auf alle möglichen Gegenstände weitergegeben werden, kann es bei dieser Art der Bindehautentzündung sogar zu richtig üblen Epidemien kommen. Die Inkubationszeit der infektiösen Bindehautentzündung, also die Phase von der Infektion bis hin zum Ausbruch, dauert bei der Krankheit eine Woche, wobei der Infizierte in dieser Zeit noch nichts von der Infektion merkt, jedoch andere Personen schon damit infizieren kann. Da der APC Virus besonders aggressiv ist, warnen die Ärzte seit dem Jahr 2012 öfters vor der gefährlichen Augenkrankheit. Die hoch ansteckenden APC Viren befallen bei der Augeninfektion neben der Bindehaut auch die Hornhaut des Auges, denn bei dieser Krankheit handelt es sich genau genommen um eine Entzündung der Horn (Kerato) sowie der Bindehaut (conjunctivitis), wobei das A für Adeno, das P für Pharynx und das C für Conjunctiva im Virennamen steht. Glücklicherweise heilt die Infektion fast immer vollständig aus.

Im Verlauf der Krankheit schwellen in der Regel typischerweise immer die Augenlider an und oftmals sind bei schwer Infizierten zudem noch die Lymphknoten am Kiefer oder hinter den Ohren geschwollen. Im Gegensatz zu einer bakteriellen Bindehautentzündung, die man mit Antibiotika behandeln kann, gibt es für die virale Keratoconjunctivitis bis heute keine Therapiemöglichkeiten. Auch ein halbes Jahrhundert nach Entdeckung der APC Viren gibt es noch keine wirksamen Medikamente gegen die Augenkrankheit. Antibiotika helfen nicht, weil es sich um einen hartnäckigen Virenstamm handelt und da diese virale Krankheit nicht bakteriell verursacht, sondern durch Adenoviren ausgelöst wird, hilft auch eine Schutzimpfung nicht. Obendrein sind die Erreger äußerst widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse und können bei Zimmertemperatur wochenlang ansteckend bleiben. Das einzige was hilft ist Hygiene. Regelmäßig die Hände waschen und vielleicht noch desinfizieren.

Insbesondere wenn im engen Umkreis ein Familienmitglied erkrankt ist, müssen im Umgang mit den betroffenen Patienten sehr strikte Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Vermeiden Sie unbedingt das Händeschütteln zur Begrüßung. Achten Sie beispielsweise darauf, dass sie so wenig wie möglich mit den Augen in Berührung kommen und wenn ja, waschen Sie sich die Hände mit Wasser und Seife. Verwenden Sie auch keine Gegenstände gemeinsam mit anderen Personen, die Kontakt mit den Augen oder den Händen haben, beispielsweise Waschlappen, Handtücher, Sonnenbrillen, um nur einige zu nennen. Natürlich sind Betroffene nicht arbeitsfähig, denn der Kontakt mit anderen Personen muss möglichst vermieden werden. Grundsätzlich sollten, wenn Augengrippefälle in einer Stadt gehäuft vorkommen, alle Betroffenen isoliert von anderen Menschen in einer Klinik behandelt werden, üblicherweise in einer speziellen Augenklinik …

Diagnose Augengrippe © Marco2811, Konradbak (Fotolia)

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